Rückblick: die Jahreshauptversammlung 2023
Macht sich erfolgreich für die berechtigten Interessen der privaten Eigentümer und Vermieter stark: der Vorstand von Haus & Grund Oldenburg um die Vorsitzende Iris Winters. - Foto: Foto- und Bilderwerk - www.bilderwerk.org
Erfreulich viele Mitglieder nahmen Ende 2023 die Gelegenheit wahr, nach Jahren der Corona-Einschränkungen wieder persönlich an der Jahreshauptversammlung von Haus & Grund Oldenburg teilzunehmen. Sie fand wie üblich am letzten Freitag im November statt. Es war für alle Beteiligten eine ausgesprochene Freude, den Saal von Jung wie Alt so gut besucht zu sehen.
Die Vorsitzende Iris Winters begrüßte die Erschienenen. Sie eröffnete die Veranstaltung mit einem persönlichen Erfahrungsbericht zu besonderen aktuellen Herausforderungen, denen sich auch andere Immobilieneigentümer ausgesetzt sehen. Die politischen Vorgaben der Bundesregierung (unter anderem zum Klimaschutz) machten und machen es Oldenburger Vermietern und Vermieterinnen nicht leicht. Die Vereinsvorsitzende bezog klar Stellung und kritisierte mit deutlichen Worten insbesondere die Unsicherheiten, die sich aus dem Hin und Her beim Gebäudeenergiegesetz (GEG) ergeben haben. Auch das habe dem Immobilienmarkt einen deutlichen Dämpfer verpasst.
Gute Beratung und Interessenvertretung unerlässlich
Winters unterstrich mit Blick auf diese Entwicklung, welch große Bedeutung dem Oldenburger Haus- und Grundeigentümerverein im Speziellen sowie Haus & Grund im Allgemeinen gerade in diesen Zeiten zukomme. Angesichts der getrübten Aussichten und der vielfältigen Herausforderungen für private Eigentümer und Vermieter sei eine gute Beratung und Interessensvertretung wichtig und unerlässlich.
Neuerlicher leichter Anstieg bei der Mitgliederzahl
Der Geschäftsführer Dr. Tim Torsten Schwithal ergänzte, dass in der inzwischen fast 120-jährigen Geschichte des Vereins schon manche Herausforderung und schwierige Zeit gemeinsam überstanden wurde. Er konnte von einem neuerlichen leichten Anstieg der Mitgliederzahl berichten und gab einen Überblick über das Alltagsgeschäft der Geschäftsstelle und der Rechtsberatung.
Mieterhöhungen, GEG, Ärger mit EWE und OOWV
Dabei spielten Mieterhöhungen weiterhin eine große Rolle, aber auch die Unsicherheiten um die richtige Heizung angesichts des bereits erwähnten Hickhacks um das GEG. Viele Mitglieder hätten sich zudem an den Verein gewandt, weil es zu Ärger mit der EWE und dem Oldenburgisch-Ostfriesischer Wasserverband (OOWV) gekommen sei. Dr. Schwithal befand, es sei ein echtes „Jammerspiel“ wie hier mit Eigentümerinnen und Eigentümern umgegangen werde. Mit einer gewissen Genugtuung sehe man darum, dass mittlerweile die Verbraucherzentrale der EWE mit einer Klage drohe. Auch die Grundsteuer habe für manchen Kummer und Nachfragen gesorgt. Zum Glück könne der Verein hier weiterhin auf die jahrzehntelange Expertise des früheren Geschäftsführers Helmut Steinhauer zurückgreifen.
Höhere Beiträge und Überarbeitung der Satzung stehen an
Diesmal kam der Verein noch ohne eine Erhöhung des Mitgliedsbeitrags aus. Aber Dr. Schwithal kündigte an, dass eine solche bald nötig werden dürfte. Alles werde überall teurer, nur bei Haus & Grund in Oldenburg (noch) nicht. Das könne nicht länger funktionieren – zumal Landes- und Zentralverband bereits angekündigt hätten, die Beiträge ebenfalls zu erhöhen. Die letzte Anpassung des Oldenburger Mitgliedsbeitrags liege Jahre zurück: 2016 stieg er von Beitrag von 90 auf 102 Euro. Das sei im Vergleich zu anderen Ortsvereinen ähnlicher Größe im Bundesgebiet doch sehr günstig, gerade angesichts des Leistungsangebots. Zudem orientiere sich die Beitragshöhe bislang nicht an der Anzahl der Immobilien eines Mitglieds. Darüber hinaus sei es auch an der Zeit, die Satzung zu überarbeiten und an gesetzliche Notwendigkeiten anzupassen.
Prüfbericht ohne Beanstandung, einstimmige Entlastung
Der Geschäftsführer dankte abschließend dem Vorstand, dem Beirat, den Kassenprüfern, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie nicht zuletzt den Mitgliedern für die gute Zusammenarbeit bzw. für das entgegengebrachte Vertrauen. Der von Vorstand, Beirat und Prüfern gezeigte ehrenamtliche Einsatz sei zu würdigen und keinesfalls selbstverständlich. Der Vorstand wurde einstimmig entlastet, nachdem die beiden Kassenprüfer in ihrem Prüfbericht erwartungsgemäß keine Beanstandungen festgestellt hatten. Der Haushaltsvoranschlag für das Jahr 2023 wurde sodann von Kassenwart Sven Wolf vorgestellt. Er erwartete eine „schwarze Null“. Der Verein sei weiterhin gut aufgestellt. Dennoch empfahl auch er eine Erhöhung des Mitgliedsbeitrags.
Vortrag zum Mietspiegel stieß auf großes Interesse
Auf großes Interesse stieß der Vortrag des Geschäftsführers zum Oldenburger Mietspiegel. Die Mitglieder nutzten dabei die Gelegenheit, über die Einführung der Vergleichsmietenübersicht zu diskutierten und ihre Kritik loszuwerden. Dabei wurde etwa deutlich, dass einige der Anwesenden die Vorgaben zur ortsüblichen Vergleichsmiete als Eingriff in ihre private Preisautonomie empfanden. Dr. Schwithal konnte berichten, dass der Mitspiegel mitunter zu unbilligen Ergebnissen führt und die aktuelle Marktlage nicht abbildet. Es sei jedoch auch zu würdigen, dass viele Vermieter nun erstmals seit Jahren eine Mieterhöhung überhaupt ordentlich begründen können. Auch vor Inkrafttreten des Mietspiegels habe mitunter das Ergebnis eines Gutachtens dazu geführt, dass die Miete nicht weiter erhöht werden konnte. Man werde die Entwicklung weiter kritisch begleiten und die Erfahrungsberichte der Mitglieder bei der Fortschreibung des Mietspiegels einbringen.
Verein plant eine Infoveranstaltung zur CO₂-Umlage
Die Anregung aus dem Kreis der Mitglieder, eine Informationsveranstaltung zur CO₂-Umlage anzubieten, wurde gerne aufgegriffen. Sobald der Termin feststeht, wird der Verein dazu auf der Homepage und im digitalen Rundbrief einladen.
Dieser Artikel stammt aus dem digitalen Rundbrief von Haus & Grund Oldenburg (Ausgabe 01/2024 vom 5. Februar 2024).